MEWA etabliert klimaneutralen City-Service per Lastenrad

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«Die frisch gewaschene Arbeitskleidung kommt per E-Cargobike»

Als Serviceunternehmen für Berufstextilien ist MEWA auf eine umfangreiche Fahrzeugflotte angewiesen. In Deutschland werden jährlich gegen 26 Millionen Kilometer im Dienst der Kunden zurückgelegt, in der Schweiz etwa ein Zehntel. Um die damit verbundenen CO2-Emissionen zu reduzieren, hat MEWA in Berlin jetzt ein neues Lieferkonzept für Innenstädte getestet.

(Wynau)(PPS) «Unser Ziel ist es, die Distribution komplett klimaneutral durchzuführen», erklärt Kay Simon, Leiter Mobilitätskonzepte bei MEWA. «Dazu gehört ein ‚Downsizing‘ der Lieferfahrzeuge in den Stadtzentren.» In Berlin-Mitte werden deshalb seit Sommer 2021 für das letzte Wegstück E-Cargobikes des Anbieters ONOMOTION eingesetzt. Statt direkt zum Kunden bringt der MEWA Lkw die Mietkleidung nun vom waschenden Betrieb zu einem zentralen Zwischenlager, einem Urban Hub unter der ‚Mall of Berlin‘.Von dort übernehmen elektrisch betriebene Lastenräder und Mini-Vans den Weitertransport. Etwa ein Viertel der Ladung eines konventionellen 3,5-Tonners kann ein Cargobike vom Gewicht her aufnehmen.

Für die Kunden ändert sich im Service nichts

Mittlerweile übernehmen die Cargobikes täglich ein bis zwei komplette Sprinter-Touren. Dabei konzentrieren wir uns zunächst auf den Hol- und Bringservice der MEWA Berufs- und Businesskleidung», erläutert Kay Simon. Die Anlieferung per Lkw im City-Hub erfolgt am frühen Morgen, noch vor der Rushhour, die Abholung am späten Abend. Die weitere Distribution ist absolut emissionsfrei. «Wir haben mit dem Lastenrad eine höhere Stoppdichte, das heisst, es können mehr Kunden auf der Strecke beliefert werden. Dort, wo unsere Servicefahrer mit dem Lkw nur schwer einen Halteplatz finden, oder wo es keine direkte Zufahrt gibt, ist der Einsatz von Cargobikes sogar deutlich schneller und effizienter», so der Mobilitätsmanager.

Lastenfahrräder mit Container-Prinzip

Für die Lastenfahrräder hat MEWA einen Dienstleistungsvertrag mit ONOMOTION abgeschlossen. Der Mobilitätsdienstleister aus Berlin entwickelt und produziert E-Cargobikes mit austauschbarem Container-Modul und wettergeschützter Fahrerkabine. Ergänzt wird dies mit einem Dienstleistungsservice: So übernimmt ein Servicefahrer der ONOMOTION GmbH für MEWA die Fahrten zu den Kunden.

Die Container sind mit Licht, einer Kleiderstange für die hängende Wäsche und mit einem Zwischenboden zur Ablage von Wäschesäcken ausgestattet. Das Container-Prinzip ermöglicht den schnellen und unkomplizierten Wechsel der Ladungen: Frische Wäsche bleibt bis zur Anlieferung beim Kunden sauber und sicher verstaut, schmutzige Wäsche kann in der Box zwischengelager

t und später von einem weiteren Cargobike abgeholt werden. Auch bei Mehrfachtouren eines Cargobikes ergeben sich so keine Zeitverluste durch Umladen, da die Container schon fertig bestückt bereitstehen.

Das Cargobike wurde speziell für den urbanen Warenverkehr entwickelt, ist ein Hybrid aus Elektrofahrrad und Lieferwagen und nimmt wenig Raum in Anspruch. Bis zu 60 Kilometer kann das ONO-E-Cargobike mit zwei austauschbaren Akkus zurücklegen. Geladen wird mit Ökostrom. Dass die Räder bei ONO bedarfsgerecht geleast werden, passt perfekt in das Geschäftsmodell des Textildienstleisters, der unter dem Begriff «Textilsharing» Berufskleidung und Industrieputztücher im Mehrwegsystem vermietet und sich für das Nachhaltigkeitsprinzip «Nutzen statt Besitzen» stark macht. Noch in diesem Jahr geht der klimaschonende City-Service auch in Hamburg an den Start, weitere Grossstädte werden folgen.

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