(Volketswil)(PPS) Der 62. PluSport-Tag am vergangenen Sonntag in Magglingen war ein voller Erfolg. Rund 1700 Personen feierten mit der Sportministerin Viola Amherd Inklusion im «End der Welt» in Magglingen.
Motivation, Spass und Ehrgeiz – ob beim Sprint, bei Balldisziplinen, beim Weitsprung oder bei Geschicklichkeitsparcours, überall waren die Athlet:innen aus den Clubs der ganzen Schweiz eifrig an «ihrem» nationalen Behindertensporttag mit Freude dabei. Bei hochsommerlichen Temperaturen wurden tolle Leistungen und fetzige Shows geboten. Diese genoss erstmals auch Bundesrätin Viola Amherd. Kaum war die Sportministerin in Magglingen eingetroffen, war sie schon vom attraktiven Show-Klettern begeistert. Im Hinblick auf die inklusiven Para-Kletter Weltmeisterschaften ab dem 1. August in Bern, demonstrierten fünf Para-Kletter:innen ihr Können. Christoph Zundel, Martin Villiger, Andreas Suhner, Sarah Longhi und Roland Paillex sind alle für die inklusiven Para-Kletter Weltmeisterschaften selektioniert und sprachen nach ihrem Auftritt mit der Bundesrätin über ihre Lieblingsportart.
Die Sportministerin wiederum war fasziniert, wie z.B. Sarah Longhi aus dem Rollstuhl heraus die Wand hochkletterte, wie Christoph Zundel und Martin Villiger ihre Beinprothesen abstreiften und mit nur einem Bein kletterten. Oder von Roland Paillex, der sehbehindert ist und sich von seiner Frau «guiden» liess und dank ihr reibungslos das Ziel erreichte. «Ich bin beeindruckt von diesen Leistungen und dieser tollen Atmosphäre hier. Der PluSport-Tag schafft ein Gemeinschaftsgefühl, wie wir es uns für andere Bereiche des täglichen Lebens nur wünschen können. Es ist ein Tag voller Herzlichkeit, Fairness und Toleranz. Ein Schaufenster der Lebensfreude. Niemand kann sich dieser aussergewöhnlichen Atmosphäre entziehen; davon konnte ich mich heute selber überzeugen», sagte Bundesrätin Amherd. Die Sportministerin selbst zeigte Talent beim Ballwurf, Kugelstossen und mit dem Speer. Und sie liess es sich nicht nehmen, mit Boxhandschuhen in den Ring zu steigen. Das Thema Inklusion ist Bundesrätin Amherd ein grosses Anliegen. Sie hat dafür gesorgt, dass Sportlerinnen und Sportler mit Beeinträchtigung in de Armee die Spitzensport-RS absolvieren können. «Es gibt noch viel zu tun in der Inklusion, aber wir haben auch schon einiges erreicht, dank der Unterstützung des Bundes. Ich möchte da beispielsweise J+S und natürlich die Spitzenport-Rekrutenschule erwähnen».
Wie PluSport-Spitzensportler von der Rekrutenschule profitierten, davon schwärmte auch Para-Snowboard-Weltmeister Aron Fahrni. «Ich trainiere mit neuen Teamkollegen, und alle haben den Sport im Fokus, das motiviert mich unglaublich», so Fahrni, der in Magglingen mit einigen Nationalräten beim legendären Promi-Fussball-Match mitspielte und gleich mehrere Tore schoss. Angepfiffen wurde der Match übrigens von Dominique Blanc, Präsident Schweizer Fussballverband.
Kooperationen mit Regelsportverbänden
Neben den Einzel- und Gruppen-Wettkämpfen wurden während dem ganzen Tag attraktive Workshops angeboten. In Zusammenarbeit mit Partnerverbänden wie Swiss Boxing, dem Schweizerischen Turnverband, dem Schweizer Alpenclub, Swiss Athletics (die u.a. auch den Visana-Sprint durchgeführt haben), Swiss Badminton, Swiss Boxing und Swiss Karate Federation wurden inklusive Workshops durchgeführt, die rege ausprobiert wurden. «Genau so sollte es sein, dass sich auch die Clubs und Verbände öffnen», sagte Nationalrat und PluSport-Ehrenpräsident Christian Lohr. Markus Gerber, Präsident PluSport Schweiz, ergänzte: «Inklusion schaffen ist wie einen Viertausender besteigen. Aber wir befinden uns erst im Basislager. Es ist sehr viel gegangen in den letzten Jahren, aber gleichzeitig hat es noch viel Entwicklungspotential.»
Stabsübergabe von René Will zu Christof Baer
Nach knapp 20 Jahren als Geschäftsführer hat sich René Will in Magglingen verabschiedet. Der neue CEO von PluSport heisst Christof Baer, und er freut sich extrem auf die Aufgabe: «Ich gehe meine neue Herausforderung mit viel Respekt an, bin aber sicher, dass wir uns gerade im Bereich Inklusion noch weiterentwickeln können, so sich alle im Sport mit oder ohne Behinderung bewegen können. Es war ein sehr emotionaler PluSport-Tag mit vielen glücklichen Momenten. Unsere Partner haben gesehen, dass der inklusive Sport nicht nur auf Seite der Menschen mit Behinderungen einen Mehrwert generieren kann, sondern auch beim Regelsport. Dieser Tag ist einer von vielen Schritten, die in Richtung einer inklusiveren Gesellschaft noch folgen werden.»