Unsere adipöse Gesellschaft

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Es geht immer rund!

Rund um die vielen Kalorien, die wir zu uns nehmen und nicht verbrauchen.

Übergewicht ist eine direkte Folge unseres Wohlstands und macht uns schleichend oder schneller als schleichend krank.

Adipositas, auch als Fettleibigkeit oder Übergewicht bekannt, ist ein medizinischer Zustand, bei dem überschüssiges Körperfett und seine Metabolik zu gesundheitlichen Problemen führen. 

Der Begriff leitet sich ab vom lateinischen Wort „adeps“ (= Fett) und beschreibt einen Zustand des menschlichen Körpers, in dem eine übermässige Menge Fett eingelagert ist, man spricht dabei auch von „Fettsucht“. Das englische, ebenfalls häufig verwendete Wort lautet „Obesity“.

Es handelt sich bereits um eine chronische Erkrankung, die sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren umfasst. Adipositas wird in der Regel anhand des Body-Mass-Index (BMI) definiert, der das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße misst.

Menschen mit Adipositas werden oft stigmatisiert. Sie werden für ihr Übergewicht verantwortlich gemacht, weil sie sich zu wenig bewegen und zu viel essen würden. Adipositas ist aber – wie oben erwähnt – eine chronische Erkrankung. Betroffene sollen angemessen behandelt werden. 

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Adipositas bereits vor 15 Jahren, in 2008, als Krankheit deklariert.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ebenso die Kriterien für die Klassifizierung von Adipositas anhand des BMI festgelegt:

Normalgewicht: BMI unter 25

Übergewicht: BMI 25 bis 29,9

Adipositas Grad I: BMI 30 bis 34,9

Adipositas Grad II: BMI 35 bis 39,9

Adipositas Grad III: BMI 40 oder höher (auch als extreme oder massive Adipositas bezeichnet)

Adipositas kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, darunter:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Adipositas erhöht das Risiko für Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Schlaganfall und andere Gefäßerkrankungen.
  • Diabetes: Übergewicht ist ein wichtiger Risikofaktor für Typ-2-Diabetes, da Fettgewebe die Insulinempfindlichkeit beeinträchtigen kann.
  • Atemwegsprobleme: Fettleibigkeit kann zu Atemwegsproblemen wie Schlafapnoe und Atemnot führen.
  • Gelenkprobleme: Das zusätzliche Gewicht belastet die Gelenke und kann zu Arthritis und anderen Gelenkproblemen führen.
  • Stoffwechselstörungen: Adipositas kann den Stoffwechsel beeinflussen und das Risiko für Fettstoffwechselstörungen und Lebererkrankungen erhöhen.
  • Krebs: Einige Arten von Krebs, darunter Brust-, Darm- und Gebärmutterkrebs, werden mit Adipositas in Verbindung gebracht.

Die Behandlung von Adipositas umfasst in der Regel fast immer eine Kombination aus gesunder Ernährung, körperlicher Aktivität, Verhaltensänderungen und in einigen Fällen auch medizinischer oder chirurgischer Intervention. 

Es ist wichtig, individuell angepasste Ansätze zu wählen, um langfristige Ergebnisse zu erzielen und die Gesundheit zu verbessern. Die Prävention von Adipositas ist ebenfalls von großer Bedeutung, insbesondere durch die Förderung einer gesunden Lebensweise bereits in jungen Jahren.

Übergewicht und Fettleibigkeit haben sich in der Schweiz wie in vielen anderen Ländern bereits zu einer echten Volkskrankheit entwickelt. Diese Verbreitung stellt eine grosse Herausforderung für das Gesundheitssystem und die Prävention dar.

Die Zahl der übergewichtigen und adipösen Erwachsenen und Kinder in der Schweiz ist in den letzten Jahren aber auch relativ stabil geblieben. 

In der Schweiz sind rund 42 Prozent der erwachsenen Bevölkerung übergewichtig, davon sind 11 Prozent adipös.

Rund 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind übergewichtig/adipös. 

Übergewicht & Adipositas haben neben diesen gesundheitlichen Folgen für die betroffenen Menschen auch eine beachtliche volkswirtschaftliche Bedeutung.

Zum 3. Mal hat das Bundesamt für Gesundheit die durch Übergewicht und Adipositas und deren Folgekrankheiten verursachten Kosten in der Schweiz berechnen lassen. 

Die Krankheitskosten von Übergewicht und Adipositas haben sich in den 10 Jahren von 2002 bis 2012 glatt verdreifacht: von 2648 Millionen Franken auf 7990 Millionen Franken (d.h. rund 8 Milliarden) pro Jahr!

In der Adipositas-Kostenstudie wurden sowohl die direkten Kosten (Verbrauch von Ressourcen zur Behandlung der Adipositas und Folgekrankheiten) wie auch die indirekten Kosten (Produktivitätsverlust durch Arbeitsabwesenheit, Invalidität, oder vorzeitigem Tod) berücksichtigt.

Diese aktuellen Zahlen verdeutlichen «mehr als deutlich» die gesellschaftspolitische Relevanz von Übergewicht & Adipositas und unterstreichen die Notwendigkeit von Massnahmen zur Förderung eines gesunden Körpergewichts.

Und aus meiner Sicht auch Massnahmen in der Lebensmittelindustrie, mit ihren hochverarbeitenden kalorienreichen Produkten. Als Mensch muss man ja täglich etwas essen und kann sich dem Markt schlecht entziehen und die Psyche spielt einem auch immer wieder einen Streich.

Wer starkes Übergewicht hat, sollte wirklich jede Hilfe annehmen und sich schleunigst in ärztliche Beratung begeben, sonst gibt es kaum ein Entrinnen beim stetig zunehmenden (Über-)Gewicht.

Je nach der persönlichen Vorgeschichte sind verschiedene Therapien möglich. Der Erfolg ist unterschiedlich. 

Die „konservative“ Methode besteht in einer Anpassung und Veränderung des Lebensstils: Umstellung der Ernährung mit Hilfe besonderer Programme oder einer Ernährungsberatung, vermehrte körperliche Aktivität, allenfalls psychologische Beratung. 

Bei ausgeprägter Adipositas ist dieser Weg sehr lange und sehr beschwerlich, ehrlich betrachtet eigentlich fast unmöglich.

Auf jeden Fall sollte man unbedingt «extreme» Diäten vermeiden, «Null-Diäten» oder unausgewogene Ernährungsweisen, sonst tritt der Jojo-Effekt ein und man ist am Schluss noch schwerer als zuvor. Gewichtskontrolle ist im Grunde ab Lebensalter 25-30 eine lebenslange Aufgabe.

Aus meiner Sicht muss man dabei die zunehmende Muskelmasse im Auge behalten und im wahrsten Sinne des Wortes auch die Figur im Auge behalten. Denn: die Fettreduktion und der Muskelmassenzuwachs können sich durchaus in ein hartnäckiges Gleichgewicht begeben und man steht auf der Waage und verliert rasch den Anker und dann den Mut. 

Also: sich nicht zum Sklaven einer Waage machen und eher in grösseren Anständen den Spiegel oder eine sonst nahestehende (knallhart ehrliche) Person befragen!

Nach einer medikamentösen Methode, die namhafte Gewichtsreduktion zu unterstützen, wird immer noch weltweit gesucht und im Augenblick wird Semaglutid als sogenannte Abnehmspritze gehypt. Dieser Trend, kommt wie vieles kulturell nicht Zielführende aus den USA und komischerweise ist es hier in Europa erheblich billiger als in den Staaten.

Oder doch nicht komischerweise?

Ein Mittel für Diabetiker wird hier zum Abnehmen missbraucht, wie z.B. aber die Bauchspeicheldrüse und die Leber damit langfristig umgehen, wird sich erst weisen – es gibt keine seriösen Langzeitstudien über den Einsatz des Wirkstoffs Semaglutid zum nachhaltigen Abnehmen.

Produkte, mit denen etwa der Appetit gezügelt werden sollte, mussten in der Vergangenheit oft nach einiger Zeit wieder vom Markt genommen werden, da sich unerwünschte Nebenwirkungen einstellten. Die Wirksamkeit pharmazeutischer Präparate ist – ehrlich betrachtet – somit insgesamt immer noch beschränkt. Die Pharmaindustrie verdient ja auch mehr an den Kranken und weniger an den Gesunden.

Die bisher erfolgreichste Methode, massivestes Übergewicht auf Dauer zu reduzieren, sind die chirurgischen Eingriffe am Magen-Darm-Trakt («bariatrische Chirurgie»). Sie unterliegen aber – gut begründet – sehr strikten Regelungen und können nur an akkreditierten Kliniken ausgeführt werden. Bevor die Allgemeinheit via Krankenkasse zahlt, müssen alle anderen Massnahmen zur Gewichtsreduktion ausprobiert worden sein und versagt haben.

Was bleibt nun für uns an naheliegenden kostenfreien Erkenntnissen?

  • Schau generell immer was Du isst! 
  • Schau wieviel Du davon isst!
  • Schau, wann Du was wieviel isst!
  • Schlafe täglich ausreichend und vor allem immer auch tief.
  • Bewege Dich täglich und gehe regelmässig in das Fitness, vor allem im Herbst/Winter/Frühjahr!

Lerne, Deinen Blutzuckerspiegel bewusst zu konditionieren, denn d

ieser ist machentscheidend.

Es geht nämlich täglich rund in unserem Körper. 

365 x 24 Stunden lang. 

Mal y, was man langfristig beeinflussen kann.

Foto:  Maler ist Fernando Botero, aufgenommen 7. August 2023 in einem Museum in Bogota.

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