Geld ist immer ein Thema

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Die Themen können noch so fordernd sein. Eine Pandemie als Geissel für die freiheitsliebende Zivilisation, zum Beispiel. Oder ein Krieg, der das viel besungene «Gleichgewicht des Schreckens» aus der Balance zu bringen droht. Ein Thema indessen mögen auch die bedrohte Volksgesundheit und das Säbelgerassel unterbeschäftigter «Sonnenkönige» nicht aus den Schlagzeilen zu drängen – das Geld nämlich, und alles, was mit ebendiesem Geld in unserem Leben einhergeht.

Gewiefte Ökonomen sehen da sogleich Zusammenhänge. Ohne sich allzu sehr aus dem Fenster zu lehnen, haben sie uns – in weiser Voraussicht quasi – schon am Ende des vergangenen Jahres vor «Wachstumsbremsen» gewarnt und das Schreckgespenst steigender Preise an die Wand gemalt. Es war der Ukraine-Konflikt noch nicht entbrannt, als die «Seher» orakelten, bei den Lebensmitteln würden 2022 vor allem Brotwaren zwischen 10 und 15 Prozent teurer. Sowie sämtliche Produkte, die mit Weizen hergestellt würden. Mitunter wurde uns weisgemacht, dass auch der Non-Food-Bereich in Sachen Teuerung durch die Decke schiessen werde. Die Gründe für den Anstieg der Produktekosten verorteten die Experten in der Verknappung von Rohstoffen und bei Lieferengpässen wegen Corona.

Das Kreuzen der Klingen von Moskau und Kiew treibt nun auch noch den Energie-Sektor ins Kosten-Desaster. Strom und Sprit (wofür auch immer) werden zu überteuerten Luxusgütern. Aus beinahe jeder Ecke ist Wehklagen zu vernehmen… «wer, bitte, soll sich das noch leisten können?»

Jene zwei dreisten Zürcher Jupies, die sich mit Mund-Nasen-Schutz-Masken 300-Gewinn-Millionen in die Tasche gewuchert und in der Deckung der Pandemie reichlich – und an der Grenze der Redlichkeit – Kohle gemacht haben, sollten die Preisanstiege wenig kümmern. Eigentlich. Leicht stärker betroffen werden all die Ukraine-Flüchtlinge sein, die zwischen Basel und Lugano oder St. Gallen und Genf den hoffnungslosen Versuch starten, für ihre Griwni etwas Handfestes zu bekommen. Brot, zum Beispiel…

Also: die Hrywnja (auch Griwna genannt) ist seit der Währungsreform im September 1996 die offizielle Währung der Ukraine. Gut so. Und wenn in diesen Tagen allenthalben zu vernehmen ist, die Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten seien mit ihrem ganzen «Hab und Gut» aus ihrer Heimat geflohen, dann wohl in den meisten Fällen auch mit ein paar Griwni in der Tasche… bis heute aber ohne Möglichkeit, ihre Währung in Franken zu wechseln. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der Gegenwert einer Griwna 0,032 Rappen ist. Wenn die Nationalbank und das Finanzdepartement, wie man heute hört, eine einvernehmliche Lösung finden, dann soll den in der Schweiz aufgenommenen Ukrainerinnen und Ukrainern zeitnah ein Umtauschen ihrer Griwni – bis zu einer Obergrenze von 10´000 Griwni (in etwa 300 Schweizer Franken) – ermöglicht werden. Immerhin…

Es ist anzunehmen, dass sich Georgina Rodriguez ihren morgendlichen Kaffeeklatsch etwa 300 Franken kosten lässt. Drunter dürfte sie es kaum machen… Frau Rodriguez (28) ist nämlich die Freundin von Fussball-Schönling Christiano Ronaldo. Und wie in diesen Tagen ruchbar geworden ist, wird sie von ihrem Unterhosen-Model deshalb mit 95´000 Franken – Schmerzensgeld? – entschädigt. Ist ja auch das Mindeste, was einer, der wöchentlich 600´000 garniert, für die Mutter seiner Tochter (die bald noch Zwillings-Geschwister erhalten wird) ausgeben sollte. Das reicht dann auch noch locker, wenn der Brotpreis weiter ansteigt…

´Man gönnt sich ja sonst nichts´, das dürfte sich auch Ronaldos Unterhosen-Model-Spezi David Beckham, ausgemusterter ehemaliger Manchester-United-Star und Gatte des Ex-Spice-Girls Victoria Adams, gesagt haben, als er die 3 Millionen US Dollar für die Hochzeit seines ältesten Sporsses Brooklyn mit der Milliardärs-Tochter Nicola Peltz bewilligen musste. Tatsächlich liest sich die Beteilgten-Liste der Party in Palm Beach wie das «Who is Who» des prominenten Geldadels. Als Gast-DJ ist Snoop Dogg angekündigt. Auf der Gästeliste sind aber auch Eva Longoria (Schauspielerin), das Model Gigi Hadid, Ex-Fussballer Phil Neville, oder der Starkoch Gordon Ramsay. Und zur Krönung des Ganzen soll es Blaublüter Prinz Harry mit Gattin Meghan Markle «on top» geben. Das ist ja mal was. Und das Motto zutreffender denn je «was nichts kostet, ist nichts wert»…

Wir nehmen zur Kenntnis: Geld spielt immer eine Rolle.

Bei jenen, die keines haben ebenso, wie bei denen, die im Überfluss leben. Da kann die Sorge darum schon mal zur Marginalie verkommen, dass das Brot schon wieder teurer geworden ist.

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