Ehrung der Querschnittgelähmten des Jahres 2020/2021

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Stiftung ehrt «Querschnittgelähmte des Jahres»

(Nottwil)(PPS) Die Basler Ballett-Lehrerin Galina Gladkova-Hoffmann und der ehemalige Aargauer Spitzenhandballer Karl Emmenegger sind die «Querschnittgelähmten des Jahres 2020/2021». Die Ehrung fand gestern – nach einer pandemiebedingten Pause 2020 – am internationalen Tag der Querschnittlähmung auf dem Campus der Schweizer Paraplegiker Stiftung (SPS) in Nottwil statt.

Bereits zum 28. Mal hat die Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) gestern Sonntag zwei «Querschnittgelähmte des Jahres» geehrt, die in ihrem Leben Grossartiges geleistet haben. “Die beiden Geehrten stehen stellvertretend für alle Querschnittgelähmten, die täglich Vorbild sind und uns immer wieder aufzeigen, wie wertvoll unser Leben ist”, so Heidi Hanselmann, Präsidentin der SPS, in ihrer Eröffnungsrede. 

Die vierköpfige Jury (siehe Box) kürte die Basler Ballett-Lehrerin und Tetraplegikerin Galina GladkovaHoffmann und den Aargauer Aviatik-Fan und Paraplegiker Karl Emmenegger. Sie sind gemäss Jury wichtige Vorbilder für Betroffene und inspirieren mit ihren beeindruckenden Lebensgeschichten. Die

Ehrung fand gestern am 5. September anlässlich des Internationalen Tag der Querschnittgelähmten in Nottwil statt.

Galina Gladkova-Hoffmann – die ehemalige Tänzerin führt ihre eigene Ballett-Schule

Seit einem Reitunfall 1995 ist die gebürtige Kanadierin Galina Gladkova-Hoffmann querschnittgelähmt. Vor ihrem Unfall tanzte die heute 62-jährige viele Jahre als Solistin beim Basler und Luzerner Ballett und beim Schweizer Kammerballett. Ihre Passion fürs Tanzen liess sich die diplomierte Kontrabassistin durch den Unfall nicht nehmen. Nach dem folgenschweren Unfall realisierte sie, dass sich Tanzen und Querschnittlähmung nicht gegenseitig ausschliessen müssen und arbeitet seither weiter als Choreographin und Tanzlehrerin. 2006 gründete die Tetraplegikerin ihre eigene Tanz-Akademie “Basel Dance Academy” und leitet diese noch heute als Direktorin und Choreographin und unterrichtet selber Ballett- und Tanzklassen. Heidi Hanselmann ist beeindruckt von ihrer Leistung: “Trotz ihres Schicksalsschlages blieb Galina Gladkova-Hoffmann ihrer Leidenschaft treu und gibt ihre Motivation und ihr Flair für das Tanzen an junge Menschen weiter, damit auch sie im Tanz ihre Erfüllung finden.” Galina Gladkova-Hoffmann lebt Inklusion täglich und inspiriert damit zahlreiche Mitmenschen.  

Karl Emmenegger – Vom Spitzensportler zum Treiber der beruflichen Wiedereingliederung Ein Autounfall Mitte 20 veränderte das Leben des damaligen Spitzenhandballers Karl Emmenegger schlagartig. Seit 43 Jahren sitzt der Paraplegiker im Rollstuhl. Ehrlich, offen und transparent geht er mit seinem Schicksal um. Er begleitete mit seiner kommunikativen Art unzählige Querschnittgelähmte auf dem Weg zurück ins Leben. Er setzte sich seit Baubeginn des Schweizer Paraplegiker-Zentrums 1990 für die berufliche Wiederintegration von Querschnittgelähmten ein. “Er hat vielen Leuten Mut gemacht und Perspektiven aufgezeigt”, begründet Juror Heinz Frei die Wahl. Als ehemaliger Leiter der “ParaWork” ist Karl Emmenegger massgeblich daran beteiligt, dass die Schweiz in internationalen Vergleichen den Spitzenplatz bei der Integration von Querschnittgelähmten ins Berufsleben einnimmt.  ParaWork ist eine Abteilung des Schweizer Paraplegiker-Zentrums – sie unterstützt Querschnittgelähmte bei der Reintegration ins Berufsleben.

Die Jury der Wahl der Querschnittgelähmten des Jahres

Heidi Hanselmann, Präsidentin Schweizer Paraplegiker-Stiftung SPS, ehemalige Regierungsrätin
Luca Jelmoni, Direktor Schweizer Parapleg

iker-Zentrum SPZ seit 1.8.2021
Guido A. Zäch, Gründer und Ehrenpräsident Schweizer Paraplegiker-Stiftung SPS
Heinz Frei, Präsident Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung SPS

Bild: Galina Gladkova-Hoffmann und Karl Emmenegger

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