Rohingya – Fünf Jahre nach dem Genozid

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(Zürich)(PPS) Verfolgt, vertrieben – nicht vergessen: Am 25. August 2017 begann die brutale Vertreibung der Rohingya aus Myanmar. Hunderttausende flohen nach Bangladesch und harren seither in Kutupalong, dem grössten Flüchtlingslager der Welt unter misslichen Bedingungen aus. Solidar Suisse erinnert an die Verbrechen und fordert Gerechtigkeit für die Geflohenen.  

Sie verbrannten ihre Hütten, warfen Kinder in die Flammen, vergewaltigten Frauen und richteten Männer vor den Augen ihrer Familien hin: Am 25. August 2017 begann Myanmar die brutale Militäroffensive gegen die Rohingya in Rakhine, im Westen des Landes. Der Genozid an der muslimischen Minderheit und ihre Vertreibung gehören zu einem der grausamsten Verbrechen der jüngeren Geschichte.   

Mittlerweile sind über 900’000 Rohingya in den Süden Bangladeschs geflohen, bis Kutupalong das wurde, was es heute ist: Das grösste Flüchtlingslager der Welt. Die Rohingya und viele Einheimische organisieren dort rund um die Uhr ihr Überleben, denn die Bedingungen sind prekär. Für die Menschenmassen gibt es viel zu wenige sanitäre Einrichtungen, das Trinkwasser ist verunreinigt, es kommt zu vielen Krankheiten, wobei die medizinische Versorgung jedoch mehr als unzureichend ist. Die Rohingya haben kaum Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und leben in Hütten aus Planen und Bambus.  

Kein Ende des Leids in Sicht

Solange es Kutupalong gibt, so lange gibt es das Leid der Rohingya in Bangladesch. Eine Rückkehr nach Myanmar ist nicht in Sicht und die Regierung in Bangladesch sorgt nicht dafür, dass sich die Zustände im Camp verbessern. Deshalb machen wir an diesem traurigen fünften Jahrestag der Vertreibung der Rohingya auf die k

atastrophalen Zustände aufmerksam und rufen die Schweizer Bevölkerung dazu auf, sich solidarisch zu zeigen und die Flüchtlinge nicht zu vergessen. 

Wenigstens die Grundbedürfnisse decken

Solidar Suisse setzt dort an, wo Hilfe dringend nötig ist. Gemeinsam mit zwei Partnerorganisationen setzen wir uns dafür ein, dass die Rohingya Perspektiven erhalten. Einerseits gibt es ein Schutzprojekt, das beim Aufbau eines sichereren Lebensumfeld in Cox’s Bazar hilft und in dem die Betroffenen unterstützt werden, ihre Geschäfte aufzubauen und ihre Grundbedürfnisse decken zu können. In einem zweiten Projekt tragen wir zum Brandschutz im Camp bei. In allen 34 Lagern in Cox’s Bazar besteht ein hohes Brandrisiko. Erst im Januar 2022 wüteten im Lager zwei verheerende Brände, die Hunderte von Unterkünften zerstört hatten.

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