(Kuba)(PPS) Unter dem Titel VEST+MENTÉ zeigt die Stiftung Ludwig in Kuba zwei Ausstellungen mit Kunstwerken des renommierten Luzerner Künstlers Daniel Garbade.
Seine großformatigen Bilder von überdimensionalen Kleidungsstücken, erzählen in spannender Weise die Geschichte seiner Familie auf Kuba. Zu sehen ab dem 6. Mai und bis zum 3. Juni in der Fundación Ludwig de Cuba, Havanna und im Museum des Kulturrates der Provinz Matanzas der Galería Pedro Esquerré.
Theodor Garbade (1873 – 1961) wanderte Anfangs des letzten Jahrhunderts nach Kuba aus, arbeitete in der Tabakindustrie und wurde Präsident der Zigarren Fabrikanten von Kuba. Durch seine Heirat mit Aida Heydrich, der Tochter des Bildhauers und Ingenieurs Fernando Heydrich Klein war er stark mit Kuba und insbesondere mit der Provinz Matanzas verbunden. Wie sein Ururgroßvater ist Daniel Garbade auch Bildhauer, von ihm stammt die Kunst am kürzlich renovierten Grabstein des Anarchisten Mijaíl Bakunin im Bremgarten Friedhof von Bern.
Auf Einladung der Stadt Matanzas und der Kunst Stiftung Ludwig in Kuba strickt nun der Künstler Daniel Garbade im wahrsten Sinne des Wortes den Faden weiter und kreiert Kunst in Form von überdimensionalen Hemden und T-Shirts. Es sind Kleider, die mit Fotografien und Zeichnungen von seiner kubanischen Herkunft erzählen. Von daher der Titel der Kunst Ausstellung: Vest + Mente: was auf die Wörter Vest/Weste und mentar: überlegen/erzählen hinweist.
Kleidung ist ein Identitätsmerkmal, Kleidung erzählt uns von Mode und von der Vergänglichkeit der Dinge, und ist Zeuge der Geschichte. Kleider sammeln Gerüchte der Menschen und sind auch Symbole eines Status. Ein alter Koffer voll von Kleidungsstücken befindet sich im Raum, darüber läuft ein endloslaufendes Video von Menschen, die sich kleiden und entkleiden: Eine Handlung, die sich täglich überall auf der Welt wiederholt, sei es in Kuba oder in Europe, so sieht es der Schweizer Künstler.
Die Wiederholung entdecken wir auch in seinen Fotografien «Volver a Rodar«: «Wir drehen uns wieder» in denen Garbade alte rostige Räder, Roller und Fahrräder seiner Vorfahren fotografiert und ihnen mit Licht, Zusammensetzung und Schatten neues Leben entfacht. Diese Serie von Fotografien, welche diese Ausstellung abrundet, kreierte er während der Covid Quarantäne. Sie dient dem Künstler die Bewegung der Zeit darzustellen. Solche stillgelegten Räder, sei es aus Gründen des Alters oder wegen des Covid Ausstandes, kommen wieder ins Rollen durch das Spiel des Künstlers mit dem Schatten. Für Garbade ist deshalb der Schatten Symbol der Bewegung: kein Schatten hält an.
So zeigt der Schweizer Künstler seinen Bezug und seine Emotionen zu Kuba und zu seinen Vorfahren.
Daniel Garbade wurde 1957 in Zürich geboren. Er ist Sohn von Bernhard Garbade aus Luzern und Arianne Lachenal aus Genf. Seine künstlerische Laufbahn begann er als Ausstatter beim Film. Er arbeitete bei Condor Film und in Groß Produktionen der Warner Bros, wie Fred Zinnemanns „Five days one Summer“. Seid 1983 lebt er in Madrid wo er sich ganz seiner Tätigkeit als Kunstmaler widmet. Seine Werke wurden in zahlreichen Galerien und Museen in Europa, Asien, USA und Südamerika ausgestellt.
Organisiert wurde die Ausstellung Vest + Menté (https://www.vestymente.art/de) durch die Fundation Ludwig in Kuba, dem Consejo de las Artes Visuales der Stadt Matanzas, der Galerie Pedro Esquerré, der Galerie für spanische Kunst Vesaniart, aus Málaga in Zusammenarbeit mit der Schweizer Botschaft in Havanna.
6. Mai bis 3. Juni: in der Galería Pedro Esquerre, Consejo de las Artes Visuales, Plaza de la Vigía, Matanzas, Kuba
9. bis 13. Mai: in der Fundación Ludwig de Cuba, Calle 13 # 509 entre D y E, Havanna, Kuba