Jedes Jahr enden "Köpfler" mit einer Querschnittlähmung

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(Nottwil)(PPS) Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) in Nottwil behandelt jedes Jahr junge Erwachsene, die aufgrund eines “Köpflers” in untiefes Wasser eine Querschnittlähmung erleiden. Nebst Skiunfällen gehören Badeunfälle zu den häufigsten Sport-Unfallursachen von Erstrehapatient*innen im SPZ. 

Jedes Jahr verletzen sich an heissen Sommertagen junge Erwachsene bei einem “Köpfler” ins Wasser. Die Verletzungen können so gravierend sein, dass sie mit einer Tetraplegie enden. Alleine im SPZ wurden in den vergangenen neun Jahren über 40 meist junge Menschen aufgrund eines Badeunfalls monatelang behandelt. “Jeder einzelne Fall ist einer zu viel”, sagt Anke Scheel-Sailer, leitende Ärztin Paraplegiologie am SPZ. “Im Vergleich zu einer Paraplegie sind bei einer Tetraplegie auch die Arme von der Lähmung betroffen.”

Junge Männer am häufigsten betroffen

Viele dieser verunfallten, meist jungen Männer kommen ins Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) in die Erstrehabilitation. Badeunfälle sind neben Skiunfällen die häufigste SportUnfallursache bei den Erstrehabilitationen in Nottwil. In den vergangenen zwei Jahren verzeichnete das SPZ einen Anstieg an Patienten, die aufgrund eines Badeunfalls querschnittgelähmt sind. Die Betroffenen verbringen zwischen acht und zwölf Monate in Nottwil. Sie lernen wieder alleine zu atmen, zu essen, sich mit dem Rollstuhl zurecht zu finden und das Leben als Tetraplegiker anzunehmen und zu meistern.

Nico’s Köpfler in den See

Zu den Betroffenen gehört auch der 23-jährige Zentralschweizer Nico Schmid. Mit Freunden war er im Sommer 2020 am See, wo sie mehrmals unbekümmert ins Wasser sprangen, bis der letzte Sprung von Nico fatal endete. Dank des raschen und korrekten Handelns seiner Freunde ist Nico heute noch am Leben. Wie stark sich sein Leben jedoch verändern würde, wurde ihm erst nach ein paar Tagen bewusst, als er im SPZ aus dem Koma erwachte und seinen Körper vom Schlüsselbein abwärts nicht mehr spürte. Stück für Stück kämpfte sich Nico zusammen mit einem Team aus Ärzt*innen, Pflegenden und Therapeut*innen wieder zurück in sein neues Leben. 

Badeunfälle vermeiden

Jeder Badeunfall ist einer zu viel, findet auch die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG. “Einige dieser Unfälle könnten vermieden werden, indem man nicht in trübes oder unbekanntes Gewässer springt und die SLRG Baderegeln befolgt”, sagt P

hilipp Binaghi, Leiter Kommunikation bei der SLRG. Um junge Menschen darauf zu sensibilisieren, führt die SLRG auch dieses Jahr wieder eine umfangreiche Präventionskampagne zur Wassersicherheit durch. 

SLRG Baderegeln: https://www.slrg.ch/de/praevention/3×6-regeln/baderegeln.html

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