Gesundheit & Persönlichkeitsförderung durch den Ramadan

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Fasten ist unzweifelhaft und grundsätzlich gesund. 

Und das Intervallfasten – vor allem16/8 – liegt derzeit sowieso im Trend.

Unsere muslimischen Mitbürger feiern 2024 vom 11. März bis zum 10. April ihren Ramadan.

Nichtmuslime sollten die folgenden Grundlagen wissen, um sich nicht durch Nichtwissen zu blamieren. Wer den Koran in der deutschen Übersetzung lesen will, muss ganz nach unten blättern.

Der Ramadan wird im neunten Monat des islamischen Kalenders gefeiert und dauert entweder 29 oder 30 Tage lang.

Diese Fastenzeit zählt neben dem Glaubensbekenntnis, dem täglichen Gebet, der Almosensteuer und der Pilgerfahrt nach Mekka zu den 5 Säulen des Islam. 

Das Fasten in dieser Zeit soll insgesamt verdeutlichen, dass die Hingabe an Gott einen höheren Wert hat als die menschlichen Bedürfnisse.

Das Wort “Fasten” heißt im Arabischen “Saum” – es bedeutet Herz & Seele reinigen, Platz für den Glauben schaffen und an Menschen denken, denen es nicht so gut geht.

Welches sind die Vorzüge dieses Fastens nach den Regeln des Koran?

Die Vorzüge des Fastens – nachfolgend in Stichworten und oben im Bild graphisch dargestellt – aufbauend auf den Koran-Versen 2:183-187. 

Das Fasten (Saum):

stärkt

  • die Achtsamkeit
  • die Bindung zu Gott und zur Gemeinschaft
  • den Glauben
  • die innere Zufriedenheit

hält ab von

  • Sünden
  • schlechten Eigenschaften

lehrt

  • Großzügigkeit
  • Geduld
  • Mitgefühl

erzieht

  • das Nafs (Ego, die Seele)
  • den Willen
  • den Charakter

fördert

  • die Selbstwahrnehmung
  • die Gesundheit
  • die Psyche

wird verrichtet

  • im Trachten nach Gottes Barmherzigkeit
  • um soziales Engagement zu fördern.

Als Nichtmuslim in einer Gesellschaft mit einem zunehmenden Anteil an Muslimen sollte man den Koran mal in die Hand genommen und in der Übersetzung punktuell gelesen haben (siehe unten die deutsche Übersetzung der betreffenden Sure 2).

Muslime ihrerseits sollten die Grundzüge der anderen Weltreligionen erklären können.

Beides gebietet nämlich der Respekt voreinander, wenn man in einem Staat zusammenlebt und man zusammen klarkommen muss und will.

Leider ist es heute so, dass die meisten Menschen immer noch keine Ahnung haben und in dieser Hinsicht wirklich krass ungebildet sind – dagegen muss man im Alltag und politisch ankämpfen, notfalls mit Obligatorien in der Grundbildung der Menschen.

Die Regeln des Ramadans sind recht einfach:

So verzichten Muslime in dieser Zeit zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang völlig auf feste oder flüssige Nahrung.

Nach Sonnenuntergang dürfen Muslime dann essen. Meistens geschieht dies im Kreis der Familie.

Kinder, die die Pubertät noch nicht erreicht haben, müssen nicht so streng fasten. 

Sie werden an das Fasten herangeführt, beispielsweise, indem sie eine Mahlzeit am Tag ausfallen lassen.

Ausgenommen von der Fastenregel sind nicht nur Kinder. Weder Schwangere noch stillende Frauen müssen während des Ramadans fasten. Zudem dürfen Frauen, die ihre Tage haben, das Fasten aussetzen. Sie müssen die ausgesetzten Tage jedoch wiederholen!

Das Gleiche gilt für chronisch kranke Menschen, etwa Diabetiker. Ebenso müssen sich sehr alte Menschen nicht an diese Regeln halten.

Allerdings wird von Personengruppen, welche nicht fasten, eine Fasten-Ersatzleistung erwartet. Eine solche Ersatzleistung kann beispielsweise sein, Bedürftige mit Nahrung zu versorgen.

Eine weitere Regel ist der Verzicht auf sexuelle Aktivität. Dies betrifft auch verheiratete Paare.

Der Ramadan geht nicht nur mit Verzicht einher. Muslime sollen sich in der Fastenzeit intensiv mit dem Koran, dem Denken und dem Gebet befassen.

Auch das Gebet ist ein Teil der Regeln. Das tägliche Fastenbrechen nach Sonnenuntergang beginnt mit einem Bittgebet. Während dieses Gebetes nehmen gläubige Muslime einen Schluck Wasser und eine Dattel zu sich.

Mit dem Ende des Ramadans am Abend des 10. April 2024 beginnt für Muslime das Ramadan Fest, auch Zuckerfest genannt. Zu diesem Fest wünschen sich Muslime häufig Eid Mubarak. Dabei handelt es sich um eine spezielle Grußformel.

Hier die deutsche Übersetzung des betreffenden Abschnitts im Koran: Sure 2: 183-187

2:183 „Ihr, die ihr glaubtet, vorgeschrieben ist euch das Fasten, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war, auf dass ihr achtsam seid,

2:184 an abgezählten Tagen! Wer krank oder auf Reisen war, für den gilt eine Anzahl späterer Tage. Und für diejenigen, die es vermögen, gilt die Speisung eines Bedürftigen als Ersatz. Und wer es auf gute Weise freiwillig macht, so ist es gut für ihn. Doch fastet ihr, so ist es gut für euch, wenn ihr wisst.

2:185 Monat Ramadan: In dem die Lesung als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt wurde, als Klarstellungen über die Rechtleitung und die Unterscheidung. Wer nun unter euch den Monat bezeugt, so soll er in ihm fasten. Und wer krank oder auf Reisen ist, dann gilt für ihn eine Anzahl späterer Tage. Gott möchte für euch die Erleichterung und möchte für euch nicht die Erschwernis. So sollt ihr die Anzahl vervollständigen und Gott hochpreisen dafür, dass Er euch rechtleitete, auf dass ihr dankbar seid.

2:186 Und wenn dich meine Diener nach mir fragen, so bin ich nah, antworte auf den Ruf des Rufenden, wenn er mich rief. Sie sollen dann mir antworten und an mich glauben, auf dass sie vernünftig sind.

2:187 Erlaubt ist euch während der Nacht des Fastens der (sexuelle) Umgang mit euren Frauen. So sind sie euch ein Kleid und ihr seid ihnen ein Kleid. Gott wusste, dass ihr gegen euch selbst trügerisch zu handeln pflegtet, so vergab Er euch und verzieh euch. Nun verkehrt mit ihnen und trachtet nach dem, was Gott euch vorschrieb. Und esst und trinkt bis für euch der weiße Faden vom schwarzen Faden der Dämmerung erkennbar ist. Dann vollendet das Fasten bis zur Nacht. Und verkehrt mit ihnen nicht (sexuell) während ihr euch in den Un

terwerfungsstätten (Moscheen) aufhaltet. Dies sind die Grenzen Gottes, denen ihr nicht nahekommen sollt. Auf diese Weise macht Gott den Menschen Seine Zeichen klar, auf dass sie achtsam sind.“

Foto: shutterstock

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