Swiss Payment Monitor und Concardis-Händlerzahlen: Wandel des Zahlungsverhaltens in der Schweiz

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  • Aktueller Swiss Payment Monitor der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft und der Universität St. Gallen bestätigt wachsenden Trend steigender Kreditkartennutzung und Kontaktloszahlungen
  • Kreditkarte umsatzstärkstes Zahlungsmittel in der Schweiz
  • Concardis-Auswertung zeigt: Anteil an Kontaktloszahlungen erreicht im Frühjahr 2021 neue Höchststände mit 81 Prozent – August 2020 noch bei 75 Prozent
  • Zahlungen mit dem Mobiltelefon mehr als verdoppelt: Jede zehnte Zahlung per Smartphone
  • Neobanken werden immer beliebter

(Wallisellen)(PPS) Das meiste Geld gaben die Schweizer 2020 mit der Kreditkarte aus, insgesamt rund 24 Prozent ihrer gesamten Ausgaben. Damit hat die Kreditkarte erstmals die Debitkarte überholt, die jetzt auf den dritten Platz mit 21 Prozent fällt. Das Bargeld fällt auf 13 Prozent Anteile, wie der aktuelle Swiss Payment Monitor ermittelt hat. Zeitgleich steigt der Anteil der kontaktlos getätigten Transaktionen auf neue Rekorde: Mittlerweile werden acht von zehn Kartenzahlungen kontaktlos abgewickelt, so die neusten Auswertungen des Paymentdienstleisters Concardis, der als Teil der Nets Group einer der führenden Zahlungsdienstleister in Europa ist.

Immer häufiger wird in der Schweiz per Smartphone bezahlt: Fast zehn Prozent aller Transaktionen werden mit dem Mobilgerät beglichen – auf den Umsatz bezogen ein Zuwachs um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere bei Kleinstbeträgen wächst die Handynutzung massiv, was zugleich zeigt, wie sehr sich die Bezahlgewohnheiten in kurzer Zeit gewandelt haben. „Statt gerade kleine Beträge gewohnt mit Bargeld zu bezahlen, kommen hier immer häufiger und selbstverständlich bargeldlose Varianten zum Einsatz“, sagt Marianne Bregenzer, Country Manager Concardis Schweiz AG.

Weiterhin Steigerungen bei Kontaktloszahlungen

Das veränderte Zahlungsverhalten seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 lässt sich auch in Österreich und Deutschland beobachten. Die Werte für kontaktloses Bezahlen schnellten während des Shutdowns in allen Ländern der DACH-Region Mitte März in den weiter geöffneten Geschäften signifikant in die Höhe: Im Januar 2020 lag der Anteil an Kontaktlos-Transaktionen in der Schweiz bei rund 61 Prozent im Branchendurchschnitt. Im April, während der staatlich angeordneten Schliessungen des Detailhandels, lag er dann bereits bei 74 Prozent in den weiter geöffneten Geschäften. Ein Jahr nach Beginn der Pandemie, im März 2021, liegt dieser Wert bei 81 Prozent.

„Anders als andere Sicherheitsmassnahmen während der Pandemie, ist die Nutzung von kontaktlosen Zahlungen mit Karte oder Smartphone von Dauer und längst losgelöst vom Pandemiegeschehen. Die Menschen haben die Vorteile und den Komfort kennengelernt und eventuelle vorhandene frühere Vorbehalte hinter sich gelassen“, so Bregenzer. „Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt und sich Bezahlen per Tab and Go als Standard durchsetzt“, so Bregenzer.

92 Prozent Kontaktlosanteil in Bäckereien

In einzelnen Branchen liegt der Kontaktlos-Wert sogar teils deutlich über dem Branchendurchschnitt: In Lebensmittelmärkten werden mittlerweile 85 Prozent der Kredit- oder Debitkartenzahlungen kontaktlos abgewickelt, bei Bäckereien ist es mit fast 92 Prozent nahezu jede bargeldlose Zahlung. In der stark von der Pandemie beschränkten Hotelbranche, gab es im vergangenen halben Jahr einen deutlichen Sprung: Der Anteil kontaktloser Zahlungen stieg hier um zwölf Prozentpunkte im Vergleich zum Oktober 2020, auf heute insgesamt 74 Prozent.

In Modehäusern wurde vor der Pandemie lediglich bei jeder dritten bargeldlosen Zahlung die kontaktlos-Technologie eingesetzt. Das hat sich in einem Jahr verdoppelt, heute werden zwei von drei Kartenzahlungen kontaktlos abgewickelt.

Bargeldtransaktionen sinken um 13 Prozent

Noch werden die meisten Transaktionen zwar mit Bargeld bezahlt, aber der Anteil ist 2020 laut der repräsentativen Befragung von 1.400 Personen in der ganzen Schweiz durch die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft und der Universität St. Gallen um zehn Prozentpunkte beim Umsatz und um 13 Prozentpunkte bei der Transaktionsanzahl gesunken.

„Ob per QR-Code, per NFC oder auch private Zahlungen über beispielsweise Twint: Das Verhältnis der Schweizerinnen und Schweizer zu Bezahltechnologien und zum Bezahlen an sich hat sich rapide verändert und wird sich weiter in diese Richtung entwickeln, die wir in der Nets

Group bereits aus den nordischen Ländern kennen“, so Bregenzer. „Das öffnet den Weg für innovative Lösungen und vereinfachte Prozesse sowohl auf der Händler- wie auch auf der Konsumentenseite.“

Auch die Bekanntheit und die Nutzung von Neobanken nimmt in der Schweiz weiter zu. Die Gründe sind dabei die gleichen, wie bei bargeldlosen und kontaktlosen Zahlungen: einfache und praktische Handhabung sowie Schnelligkeit. Die Befragung für den Swiss Payment Monitor wurde seit 2018 jährlich und wird ab sofort halbjährlich durchgeführt.

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