
Im Rahmen einer Kooperation mit zahlreichen
internationalen Sicherheitsbehörden unter der Leitung des
Polizeipräsidiums Reutlingen sind am Montag, 21.12.2020,
insgesamt knapp 50 Server eines weltweit agierenden
Netzwerks von Cyberkriminellen außer Betrieb gesetzt und
teilweise aufgrund richterlicher Beschlüsse beschlagnahmt
worden. Die ehemalige Homepage des früher unter dem
Namen „insorg“ und aktuell unter „Safe-Inet“ bekannten
VPN-Netzwerks wurde gesperrt und mit einem
entsprechenden Hinweis auf die Beschlagnahme versehen. Insgesamt konnten weltweit rund 250 von den VPN-Nutzern
bereits ausgespähte Unternehmen identifiziert, meist
rechtzeitig vor einer Verschlüsselung gewarnt und so vor
einem Verlust ihrer Daten und der danach üblicherweise
folgenden Erpressung bewahrt werden. In einzelnen Fällen,
in denen die Verschlüsselung der Daten bereits im Gange
war, konnten die Unternehmen Schutzmaßnahmen
ergreifen, wodurch der Angriff gestoppt und der Schaden so
zumindest begrenzt werden konnte.
Die Verantwortlichen des VPN-Netzwerks haben ihre mit
technischen Anonymisierungsmöglichkeiten ausgestattete
IT-Struktur unterschiedlichsten Nutzern gegen Bezahlung
zur Verfügung gestellt. Die kriminellen Kunden haben auf
den von den Netzwerkbetreibern versprochenen Schutz vor
dem Zugriff der Ermittlungsbehörden vertraut und die
Infrastruktur zur Begehung schwerer Cyberstraftaten und zur
Abwicklung sonstiger illegaler Geschäfte genutzt. Mit der
Beschlagnahme der Server wurden nun auch Daten und
Accounts dieser Nutzer gesichert.
Entscheidend für diesen Ermittlungserfolg war die
Kooperation der verschiedenen internationalen Behörden.
An der Kooperation beteiligt waren unter anderem das
Polizeipräsisium Reutlingen, Politie Niederlanden, FBI,
Direction Centrale de la Police Judiciaire de la France,
European Cybercrime Centre von Europol, das
Schweizerische Bundesamt für Polizei fedpol sowie die
Kantonspolizei Aargau und die jeweiligen Justizbehörden.