Man soll die Feste feiern…

Hätten sie´s gewusst? Heute, am 11. März, ist der Welttag der Rohrleitungen – der «International World Plumbing Day». Erstmals ausgerufen vom «World Plumbing Council» (WPC) in Zusammenarbeit mit der World Health Organisation (der Welt-Gesundheits-Organisation – WHO) am 11. März im Jahr 2010.

«Welttag der Rohrleitungen» – wie schräg ist das denn!

Während wir uns noch über diese Kuriosität des Tages meinen lustig machen zu müssen, vertiefen wir uns in die Erklärung des «Welt-Rohrleitungs-Vereins», der – kein Witz – seinen Sitz in Zürich hat, und lassen uns von seinem Ober-Guru Shayne La Combre, dem WPC-Präsidenten, erklären: «Ziel des heutigen Tages ist es, die Aufmerksamkeit auf saubere Rohrleitungen zur Wasserversorgung und die damit verbundenen hygienischen bzw. gesundheitlichen Aspekte zu lenken». Wenn ein «Welttag der Rohrleitungen» beim ersten Hinhören durchaus konstruiert und absurd klingen mag, im Kern lässt sich dem Thema sehr viel Ernsthaftes entlocken – insbesondere aus Sicht der Hygiene, die in Pandemie-Zeiten deutlich an Gewicht gewonnen hat.

Bedeutend grösser indessen scheint der Klamauk-Anteil bei der Kreation des «International Middle Name Pride Day» – dem «sei-stolz-auf-Deinen-Zweitnamen-Tag» – zu sein. Auch der fällt nämlich exakt auf den heutigen 11. März und ist der sechste Tag der «International Celebrate Your Name Week». Ob der amerikanische Onomatologie-Hobbyist Jerry Hill damals auch an all jene dachte, deren zweiter Name mehr Frust als Freude ist, als er 1997 erstmals dazu aufrief, seinem Zweitnamen zu huldigen?

Jedenfalls ist zu vernehmen, dass beispielsweise Richard Gere auf sein «Supplement» nicht eben stolz sein soll. Warum? Weil er sich daran erinnert, als Richard Tiffany Gere in der Schule mehr mehr als weniger gehänselt worden zu sein. Da hatte es Sir Elton John um einiges leichter. Müsste man meinen. Ob ihm, dem eher Kleinwüchsigen, seine Schulkameraden jedoch den Elton Hercules John wirklich abgenommen haben, ist nicht überliefert. Der zweite Vorname des Schauspielers Hugh Grant wiederum ist völlig durchschnittlich. Dafür fragt man sich bei seinem dritten, wo dieser wohl herkommt. Hugh John Mungo Grant verdankt sein skurriles Beiwerk auf Position drei – so wird kolportiert – seinen anglo-schottischen Vorfahren. Lustig wird’s bei einem der besten Basketballer in der amerikanischen NBA (National Basketball Association), Kobe Bryant. Er heisst mit vollem Namen Kobe Bean Bryant. Kein Scherz! Insider vermuten, dass er seines Vaters wegen zum Beinamen «Bohne» gekommen ist. Der wurde mit dem Spitznamen «Jellybean» gerufen. Inzwischen hat der NBA-Spieler diesen an seinen Sohn weitergegeben…

Wir fassen zusammen: die Häufung an Gedenk- und Feiertagen ist an Exzessivität nicht mehr zu überbieten. Der Vollständigkeit halber sei deshalb noch angefügt, dass heute auch der «Tag der Hafer-Nuss-Waffeln» (National Oatmeal Nut Waffles Day) und der «Verehre-Dein-Werkzeug-Tag» (der US-amerikanische National Worship of Tools Day) zelebriert werden. Ob das tatsächlich irgendeinen Sinn ergibt? Das fragt man sich mit Fug und Recht auch beim «Tag der Fleischbällchen» (National Meetball Day) am 9.März, beim «Schmier-Dir-Dein-Pausenbrot-Tag» (National Pack Your Lunch Day) am 10. März, oder beim «Internationalen Tag der Bauchtasche» (International Fanny Bag Day) morgen am 12.März.  

Indessen, wer sagt denn überhaupt, dass immer alles einen Sinn ergeben muss? Einem deutschen Sprichwort zufolge sollte man die Feste feiern, wie sie fallen. Dafür, dass sie auch wirklich «fallen», kann man –

so lässt die Liste aller nötigen und unnötigen internationalen und nationalen «Tage des sowieso…» ahnen – relativ problemlos sorgen.

Gedenken wir also heute aller Rohrleitungen.

Und freuen wir uns auf den «Tag der Hühnernudelsuppe» (den National Chicken Noodle Soup Day). Der ist dann übermorgen…

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein