Elektroautos werden den Automobilmarkt der Zukunft wohl dominieren, weil sie eine klimafreundlichere Alternative zu herkömmlichen Fahrzeugen darstellen.
Dabei gilt es jedoch, die Umweltwirkungen der Produktion von E-Auto-Batterien möglichst gering zu halten. Batterien sind gleichfalls ein sensibler wie auch teurer Teil beim gesamten E-Mobilitätskonzept.
Das von der Innosuisse geförderte Forschungsprojekt CircuBAT widmet sich dieser Herausforderung der Nachhaltigkeit.
In dessen Unterprojekt 7. Arbeiten das Institut für Wirtschaft und Ökologie der HSG zusammen mit der EMPA mögliche Geschäftsmodelle für eine Kreislaufwirtschaft in der Batterieproduktion und deren Auswirkungen auf die Umwelt heraus.
Um ihre ökologische Bilanz über den gesamten Lebenszyklus weiter zu verbessern, bietet vor allem das Kernstück der Fahrzeuge – die Lithium-Ionen-Batterie – grosses Potential.
An dieser Stelle setzt das Projekt CircuBAT an. Hochgestecktes Ziel des neu gestarteten Forschungsprojektes ist es, bereits in den nächsten vier Jahren (!) ein nachhaltiges, zirkuläres Geschäftsmodell für Lithium-Ionen-Batterien aus der Mobilität zu etablieren. «Das verbessert die Ökobilanz von Elektrofahrzeugen, stellt Speicher für die Energiewende zur Verfügung und spart Ressourcen», sagt Projektleiter Andrea Vezzini von der Berner Fachhochschule BFH.
Zusammenarbeit von Forschung und Wirtschaft:
Im Projekt CircuBAT übernimmt die BFH die Rolle des leading house. Beteiligt sind auf Seite der Wissenschaft sechs weitere Schweizer Forschungsinstitutionen: die EMPA, das Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique CSEM, die Universität St.Gallen (HSG), die Ostschweizer Fachhochschule OST, der Switzerland Innovation Park Biel/Bienne SIPBB und die EPFL (Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne).
Aus der Wirtschaft und der Industrie sind insgesamt 24 Unternehmen beteiligt, von Materialspezialisten über Fertigungsunternehmen bis hin zu Anwendern und Anbietern von Elektrofahrzeugen. Dank dieser Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft deckt das Projekt alle Lebensabschnitte einer Batterie ab und Erkenntnisse aus der Forschung können direkt in der Anwendung getestet werden.
CircuBAT ist eines von 15 Projekten, welche die schweizerische Agentur für Innovationsförderung Innosuisse in der ersten Ausschreibung der flagship Initiative bewilligt hat. Diese Initiative will systemische Innovationen in Bereichen fördern, die für einen grossen Teil der Wirtschaft oder Gesellschaft relevant sind und strebt nach Lösungen für aktuelle oder zukünftige Herausforderungen, die mehrere Akteure betreffen und nur durch deren Zusammenarbeit gemeistert werden können.
Optimierung in allen Bereichen:
Das Projekt CircuBAT sucht in allen Lebensabschnitten von Lithium-Ionen-Batterien nach Lösungen für verbesserte Nachhaltigkeit.
Dazu gehört, die Lebensdauer der Batterien in ihrer ersten Anwendung zu verlängern. Erreichen wollen die Forschenden dies durch die Entwicklung optimaler Lade- und Entladestrategien sowie durch neue Konzepte für den Bau von Batterien, welche Reparaturen einfach möglich machen.
Weiter sollen Batterien nach ihrer ersten Anwendung in der Mobilität als stationäre Energiespeicher zum Einsatz kommen. Im Projekt wird deshalb erforscht, wie sich diese am besten auf lokaler Ebene integrieren lassen und wie ein sicherer sowie effizienter Betrieb gewährleistet werden kann.
Schliesslich suchen die Forschenden nach Lösungen für das demanufacturing und die Materialrückgewinnung, so dass die Sekundärrohstoffe in grossen Mengen und guter Qualität der Produktion von neuen Batterien zugefügt werden können.
Neben diesen technischen Fragen untersucht das Projekt auch sozio-ökonomische Aspekte und prüft ganzheitliche Geschäftsmodelle.
CircuBAT wird damit einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Mobilität in der Schweiz und zur Nutzung von erneuerbaren Energien leisten.